Havanna in 3 Tagen – Kuba Reiseblog Tag 13-15

Havanna Lebensmittel

Die nächsten drei Tage sind in Havanna geplant. Bevor wir uns in die Wirrungen der Großstadt werfen gibt es aber noch was zu erledigen. Da gestern die Rückgabestation für das Auto geschlossen war, machen wir uns auf den Weg um unser Glück erneut zu versuchen. Das Büro hat geöffnet, aber es ist noch kein Geld da um uns die Kaution auszubezahlen. Daher gehen wir zurück in die Wohnung und frühstücken erstmal. Eine Stunde später stehen wir wieder auf der Matte und wollen unser Geld abholen.

Havanna und seine Häuser

Im zweiten Anlauf sind wir erfolgreich und können die Rückgabe des Mietwagens abschließen. Danach geht’s gleich in’s eingemachte. Kendra möchte sich ein paar Häuser und Wohnungen anschauen. Sie und Rocky spielen mit dem Gedanken sich hier was für die Rente anzuschaffen. Auf diese Weise erhalten wir touristenuntypische Einblicke in die Immobilienwelt Havannas und vermutlich ganz Kubas. Ich bin bei dieser Besichtigung noch sehr kritisch, das soll sich aber in den nächsten Tagen mit der Begutachtung weiterer Häuser und Wohnungen signifikant ändern.

Mit Kendra als Reiseleiterin geht’s auf eine erste Sight-Seeing-Tour. Der Malecón, die Kathedrale sowie die Altstadt stehen auf dem Programm und können uneingeschränkt als Besuchspunkte empfohlen werden. Die obligatorische Pizza mit eingeschlossen also ein recht produktiver Tag in Havanna. Wir essen noch mit Kendra zusammen zu Abend und machen uns dann alleine auf, um die Stadt zu erkunden. Ausgesprochenes Ziel für heute Abend, den „Besten Mojito“ finden. Auch hier hat uns Kendra einen Tip gegeben. Der Wegbeschreibung folgend landen wir im Café de Paris. Dort kostet ein Mojito $4.40 und ist weit weg vom „Besten“. Da wir noch ein paar Tage in Havanna sein werden, geben wir uns für diesen Abend geschlagen, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Havanna und das nächtliche Treiben

Wir wollen noch ein bisschen was von der nächtlichen Stadt sehen und streunen durch die Straßen. Der Tag war anstrengend, deshalb planen wir nur eine kleine Tour. Wir starten auf dem Boulevard (San Rafael) und werden dort gleich Zeuge eines kleinen Spektakels. Die Pflanzen, die in großen Blumentöpfen in der Mitte der Straße stehen werden bewässert. Dazu fährt ein Wassertanker durch die Straße und lässt das Wasser in einem großen, festen Strahl seitlich austreten. Eine Traube Kinder in verschiedenstem Alter bewegt sich mit dem Tanker durch die Straße und tollt in dem Wasserstrahl herum. Bei den Temperaturen sicher nicht die schlechteste Idee.

Wir erreichen einen kleinen Park. Dort nehmen wir die einzig noch freie Bank in Beschlag und gönnen uns eine Cola. Umgeben sind wir augenscheinlich nur von Einheimischen. Mit einem von ihnen unterhalten wir uns ausgedehnt über den Sinn des Lebens. Wir wissen nicht, ob wir alles verstanden haben, aber es war – wie so oft auf Kuba – ein sehr entschleunigendes Erlebnis. Nachdem alle Gedanken ausgetauscht sind laufen wir über einen Teilabschnitt des Malecón zurück und fallen müde ins Bett.

Havanna: Erste Eindrücke

Havanna und seine Strände

Kein Urlaub ohne ausgiebigen Strandbesuch. Auch Havanna hat strandmäßig was zu bieten. Deshalb haben wir den heutigen Tag als Strandtag definiert. Gleich nach dem Frühstück geht’s mit dem Bus zum „Playa del Este“. Wenn man den Abschnitt mit Liegen und Sonnenschirmen links liegen lässt, findet man dort auch von Touristen im wesentlichen verschonte Plätze unter Palmen. Aber man muss schon realisieren, dass es sich um einen Stadtstrand handelt. Wirklich alleine ist man dort sicherlich nie.

Wir lassen uns den ganzen Tag die Sonne auf den Pelz brennen und entspannen. Dabei lernen wir noch eine Österreicherin kennen, die sich für die Urlaubszeit einen schnieken Kubaner geangelt hat. Wir passen gegenseitig auf unsere Sachen auf, während die jeweils anderen sich im Wasser tummeln. Tiefenentspannt und sonnenbetankt machen wir uns gegen 18 Uhr auf den Weg zurück.

Havanna und seine Bewohner. Vorurteile!

Zu Hause erwartet uns Hähnchen und der Onkel von Kendra. Die beiden wollen woanders essen und packen sich etwas von dem Vogel ein. Danach verschwinden sie, tauchen aber später am Abend wieder auf. Diesmal mit „Yerba Buena“ in der Tasche. Das „Gute Kraut“ wird auf Kuba zur Zubereitung von Mojito genutzt. Es ist ähnlich zu der in Deutschland bekannten Minze, aber nicht so stark im Geschmack. Dadurch bekommt der Mojito hier eine viel ausgewogenere Note. Wer schon öfters Mojito in deutschen Bars getrunken hat, wird sicherlich die Zahnpasta-Brühe kennen, auf die man manchmal trifft. Sowas kann mit Yerba Buena nicht passieren.

Nach dem ersten Mojito und ein paar kubanischen Songs lehnt Alexis die zweite Mojito-Runde ab. Ich frage, ob ich an der Zubereitung etwas ändern soll. Er meint ich solle einfach alles weglassen ausser dem Rum. Er bringt das so trocken rüber, dass wir unter alle noch eine geraume Zeit schmunzeln müssen. Nach der zweiten Runde überlassen wir Alexis den restlichen „Ron puro“ und machen uns selbst nochmal auf den Weg. Der „Best Mojito“ muss schließlich noch gefunden werden.

Havanna oder wo Glück und Pech nahe zusammen liegen

Mit einer aktualisierten Wegbeschreibung machen wir uns auf die Socken. Und tatsächlich glauben wir, dass wir den Laden gefunden haben in dem es den besten Mojito geben soll. Leider hat er heute Abend geschlossen. Morgen lassen wir uns nicht mehr von unserem Pfad abbringen. Morgen werden wir probieren. Etwas enttäuscht treten wir den Heimweg an.

Doch Havanna wäre wohl nicht Havanna wenn es nicht auf die kubanische Art eine kleine Entschädigung geben würde. Auf dem Rückweg stolpern wir sozusagen über ein kleines Künstleratelier in dem Musik läuft. Touristen sind weit und breit keine zu sehen. Also der perfekte Platz um noch ein bisschen einheimische Luft zu atmen. Wir mischen uns unters Volk, genießen die Musik und lassen uns durch die kleine Ausstellung treiben. Selbst hier gibt es noch ein paar, die das Tanzbein schwingen. Eine unglaubliche Erfahrung.

Havanna: Film und Eis

Für den nächsten Tag haben wir uns noch ein bisschen Programm ausgedacht. Heutiges Ziel Vedado. Erster Stop ist die „Heladería Coppelia“. Das Gebäude erinnert eher an ein Ufo als an eine Eisdiele. International bekannt geworden ist die Eisdiele durch den Film „Erdbeer und Schokolade“, der in den 90er Jahren weltweit Anerkennung fand. Der Film war 1995 sogar für einen Oskar nominiert, konnte sich aber am Ende nicht durchsetzen. Das macht das Eis hier aber keinesfalls schlechter.

Man merkt sehr schnell, dass es eine Lokalität für Einheimische ist. Erstens treffen wir nur sehr wenige Touristen an, zweitens ist das Eis sehr günstig und man kann auch nicht mit CUC bezahlen. Das erfahren wir allerdings erst nachdem wir eine ganze Weile angestanden haben. Unser Peso-Vorrat ist leider aufgebraucht, also gehen wir erstmal Geld tauschen. Jaja, auch in Havanna steht man viel an, man hat ja Zeit :-)

Am Ende sind wir aber vollends überzeugt, es hat sich gelohnt. Das Eis ist sehr lecker und die Kekse die es dazu gibt sind ein Traum.

Nach der abkühlenden Stärkung streunen wir durch Vedado. Bekannt ist der Stadtteil eher als Reichenviertel, wenn man das auf Kuba so nennen kann. Auf dem Weg in Richtung Innenstadt gibt es so einige Villen zu bestaunen. Sicher ist das auch der Grund, warum man hier die meisten ausländischen Botschaften antrifft. Auch bei der amerikanischen Botschaft kommt man vorbei. Allerdings ist die nicht in einer hübschen Villa untergebracht sondern eher in einem Hochsicherheitstrakt. Die offensichtlichen Sicherheitsvorkehrungen sind schon äußerst beeindruckend. Mehr durch Zufall als beabsichtigt treffen wir noch auf das einst erste „höchste Gebäude“ Havannas. Inzwischen ist es das ganz augenscheinlich nicht mehr, aber ein Passant erzählt uns, dass es eine lange Zeit ein Wahrzeichen der Stadt war. So sieht es heute leider nicht mehr aus.

Havanna’s Leben hautnah

Wir kommen langsam wieder in die Nähe unserer Unterkunft und freuen uns schon auf’s Mittagessen. Daraus wird leider erstmal nichts. Wir schlagen zunächst ein neues Kapitel der kubanischen Unwegbarkeiten auf. Man ist sich in der Nachbarschaft behilflich. In unserem Fall hat ein direkter Nachbar seinen Kühlschrank zur Verfügung gestellt, weil in unserer Unterkunft noch keiner ist. Als wir aber nun an unsere Sachen wollen ist der Zugang zum Nachbarhaus mit einem Gitter verriegelt. Weit uns breit ist niemand, der uns reinlassen könnte. Wir brauchen also einen Plan.

Das erste, was uns in den Sinn kommt ist zu Kendras Schwester zu gehen. Sie ist dort untergebracht, während wir in Ihrer Wohnung sind. Wir hoffen, dass Sie einen eigenen Schlüssel für das Gitter hat. Fündig werden wir dort leider nicht. Der Ersatzplan sieht nun vor, dass wir auf die Standardpizza ausweichen. Aber auch hier ist Scheitern angesagt. Wir haben nicht mehr genug Pesos übrig. Also erstmal wieder zurück zur Unterkunft. Und bäm, das Tor ist wieder offen. Hätten wir einfach gewartet… The Cuban Way :-)

Nach dem Essen besuchen wir den Bahnhof. Dieses mal nutzen wir ein ökologisches Verkehrsmittel. Das sogenannte Bici-Taxi. In Deutschland trifft man in den letzten Jahren auch vermehrt auf solche Touristen-Schiffchen. Aber hier scheint das ein legitimes Fortbewegungsmittel auch für Einheimische zu sein. Und natürlich wird man hier gefühlt eher in Vorkriegsmodellen kutschiert.

Havanna hat Bier?

Vom Bahnhof aus geht es dann wieder zu Fuß zurück. Wir wollen auf dem Weg noch „kurz“ was trinken und rasten am Plaza Vieja in der angeblich einzigen Brauerei Havannas. Der Service ist restlos überfordert. Wir verbringen fast 2 Stunden dort. Aber wenigstens haben wir nette Gesellschaft. An unserem Tisch sitzt noch ein Holländer mit seinem Sohn, mit denen wir uns entsprechend ausgedehnt unterhalten. Der Abend geht mit Packen drauf. Morgen geht’s nach Viñales. Geplant haben wir eine Busfahrt. Nach den heutigen Erlebnissen wollen wir für dieses Abenteuer ausgeschlafen sein. Gute Nacht!

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