Durch’s Outback nach Townsville

Die letzten zwei Tage haben wir mal ein bischen am Outback gekratzt. Jaja, der Outback kenner wird jetzt sagen Lynd Junction liegt noch nicht im Outback, aber es ist nun mal der weiteste Punkt, den unser nicht 4WD-Autochen so erreichen kann. Aber erstmal einen groben Ueberblick:

Von Atherton aus gings erstmal nach Ravenshoe, der hoechstgelegenen Stadt Queensland’s mit dem hoechstgelegenen Pub von Queensland usw… Von Ravenshoe durch den Undara Nationalpark nach Lynd Junction, wie bereits erwaehnt der am weitesten im Landesinneren liegende Punkt unserer Reise. Von dort aus ging’s dann wieder zurueck richtung Kueste, zunaechst bis nach Greenvale, einem verschlafenen kleinen Staedtchen mit einem Campingplatz, einer Bar, einem Swimmingpool (!) und einer Tankstelle. Dort haben wir dann auch eine Nacht verbracht und hatten die Gelegenheit ein paar Worte mit Vollblutaustraliern zu wechseln, ay. Einer von denen hat uns dann auch naechsten morgen in seinem 4WD ein Stueck in die Pampa gefahren, damit wir ein paar lebende Kanguruh’s sehen. Die, die wir auf dem Weg bislang betrachten konnten, waren alle tot, groesstenteils von Road-Trains ueberfahren. Weiter ging’s dann ueber Charters Towers schnurstracks nach Townsville, dem Ziel unserer ca. 650km langen Etappe.

Auf dem Weg gab es einiges zu sehen und ungewohntes zu erleben. Das alles hier zu schreiben wuerde den Rahmen sprengen, aber einen kleinen Ueberblick moechte ich dennoch geben. Angefangen bei seltsamen Gebilden, die man hierzulande ‚Anthills‘ nennt, ueber Strassen, die kilometerlang einspurig sind, aber zweispurig befahren werden bis hin zu 50m langen Trucks (sog. Road Trains), bestehend aus 4 Anhaengern, ist hier alles vertreten, was man sich in Europa nicht wirklich vorstellen kann.

Wenn man hier mal auf ein Fahrzeug stoesst, das kein Truck ist, wird man freundlich gegruesst, waerend man sich ueber die beidseitig der Strasse angelegten Sandstreifen gegenseitig ausweicht. Trifft man auf einen Road Train, sollte man sich allerdings schnellstmoeglich aus dem Staub, bzw. genau in den selbst aufgewirbelten, machen. Denn Road Trains weichen nicht aus. Das hat mehrere Gruende, aber die beiden wichtigsten sind wohl, um schleudern und einen Reifenplatzer moeglichst zu vermeiden. An Bremsen denken die Jungs erstrecht nicht, wie auch bei einem Bremsweg von mehreren Kilometern (!!). Also bleibt unsereins nur noch die Flucht auf den Sandstreifen. Aber bitte nicht weiterfahren, sondern stehen bleiben, sonst verdeckt der aufgewirbelte Staub dem Road Train Fahrer die Sicht nach hinten. Und wer will mit seiner Karre schon zwischen Anhaenger drei und vier landen?

So, das muss fuer heute reichen. Aber heute ist nicht alle Tage, Ich komme wieder keine Frage :-)

Auf nach Atherton…

Nachdem in Cairns alles erledigt war, haben wir uns auf den Weg nach Atherton in die Tablelands gemacht. Dort wollten wir ein paar Tage bleiben und Judith besuchen, die dort bei ‚Gallo’s Dairyland‘ arbeitet und vermutlich auch noch ein weilchen dort bleiben wird. Wer in Atherton unterwegs ist, findet dort gute Burger und Sandwiches, einen extrem geilen Milchshake und selbst gemachten Joghurt, Kaese und Pralinen.

Um Atherton herum gibt es einiges, was man sich anschauen kann, vor allem Regenwald, Seen und Wasserfaelle. Letztere konnten wir leider nicht mehr bei sonnigem Wetter anschauen. Sehr empfehlenswert sind der Cedar Parc, in dem man nach einem leckeren (wenn auch teurem) Essen frei lebende Wallabies streicheln kann, sowie das Majestic Theatre in Malanda. Im aeltesten Kino von Australien kann man sich wochenends in strandstuhlartigen Gebilden niederlassen und einen oder gleich zwei Filme mit einer kleinen Pause ansehen. Die Beschallung ist zwar nicht wie in einem Multiplex-Kino bekannter groesse, aber das Flair, die familiaere Umgebung und das Vorhandensein von Kuschel-Strandstuehlen machen das mehr als wett ;-)

Auf einem oder zwei Tagesausfluegen sollte man sich Malanda Falls, Millaa Millaa Falls, Dinner Falls (inkl. Vulkankrater), sowie Lake Eacham, Lake Tinaroo, Lake Barrine anschauen. Abgerundet wird der Ausflug durch einige Boardwalks und Lookouts auf der Strecke und einem Besuch beim Curtain Fig Tree und beim Cathedral Fig Tree.

Untergebracht waren wir auf dem BIG4-Campingplatz in Atherton und konnten ihn aufgrund einer Aktion sogar eine Nacht umsonst testen. Wer in Atherton mal mit Zelt (und vielleicht mit Laptop) unterwegs ist, sollte ohne Umschweife dort einkehren. Der Platz ist sehr sauber, die Camp Kitchen bemerkenswert gross und es gibt ‚Free Wireless LAN‘. Das ganze fuer schlappe 20 A$

Nach ein paar Tagen relaxing im kuehleren Atherton geht’s dann weiter in Richtung Sueden, mit einem kurzen Abstecher uebers Outback. Stay tuned…