Baracoa nach Mayarí – Tag 6 Kuba Reiseblog

Cafeteria in Mayarí

Baracoa ist uns ans Herz gewachsen. Aber auch die schönste Zeit geht bekanntlich mal zu Ende. Bevor wir uns auf den Weg nach Mayarí machen, müssen wir auf der Bank nochmal Geld wechsel. Schulden wollen schließlich bezahlt werden. Dass man sich da fühlt wie beim deutschen Arbeitsamt hätten wir allerdings nicht erwartet.

Geld wechseln in Kuba

Am Eingang zieht man eine Nummer und irgendwann erscheint die auf einem Monitor. Zusätzlich der Hinweis an welchem Schalter man vorstellig werden soll. Man gibt das zu wechselnde Geld ab und zeigt seinen Pass zur Legitimation. Fertig ist der Lack. Wir sind wieder flüssig.

Schulden bezahlen, Auto packen und los geht’s. Auf dem Weg nach Mayarí erwarten uns gemischte Straßenverhältnisse. Anfangs läuft’s noch ziemlich gut, aber schon sehr bald kann man schon nicht mehr wirklich von einem Weg sprechen, auf dem wir da unterwegs sind. Hier gefällt es uns aber eigentlich ganz gut. Wir können häufig anhalten ohne jemanden zu stören und bei einem halbstündigen Picknick am „Weges“-Rand kommt kein einziges Auto vorbei. Welche Wohltat, auch weil bisher eigentlich immer irgendwer auf der Straße unterwegs war.

Moa – der Schandfleck der Menschheit

Nach unzähligen Stunden fahrt erreichen wir zunächst Moa. Die Stadt selbst und das gesamte Umland sind gezeichnet vom menschlichen Raubbau an der Natur. Hier wird im großen Stil Nickel abgebaut und es wächst schlicht nichts mehr. Selbst in der Stadt abseits der Abbaugebiete sind die Straßen komplett von rotem Staub bedeckt. Dabei ist absolut egal, ob sie geteert sind oder nicht. So ähnlich stelle ich mir die Marsoberfläche vor. Fotografieren ist hier nicht erwünscht. Wen wundert das?

Wir erreichen Mayarí ungefähr in der geplanten Zeit, haben aber noch gute 40 Minuten Fahrt vor uns. Unser Hotel liegt im Gebirge in „Pinares de Mayarí“. Wir machen uns auf unwegsames Gelände gefasst und wir werden Recht behalten. Kein normaler Mensch fährt hier hoch. Trotzdem gibt es scheinbar Menschen die hoch wollen. So kommen wir zu unserer ersten Anhalterin. Obwohl in Reiseführern davon abgeraten wird, wagen wir den Versuch. Wir haben nicht das Gefühl, dass von dieser Frau eine größere Gefahr ausgeht. Sie ist sehr nett, aber wie erwartet haben wir Verständigungsprobleme. Trotzdem bekommen wir ein rudimentäres Gespräch hin und die Unterhaltung macht die Fahrt recht kurzweilig.

Pinares de Mayarí – Touristen sind einfach überall

Wir erreichen das Hotel und scheinen die einzigen Gäste hier zu sein. Wundern tut uns das allerdings nicht. Wären uns die Straßenverhältnisse für das letzte Stück zum Hotel vorher klar gewesen, hätten wir die Zeit auch nutzen können um ein Stück weiter zu fahren. Jetzt sind wir da, also machen wir das beste daraus. Wir gehen von einem ruhigen und entspannten Abend aus. Doch wir sollen uns irren.

Unser Ankunftsritual in einer neuen Unterkunft umfasst inzwischen standardmäßig das Aufspannen eines Moskitonetzes (ein absolutes Muß für diese Reise). Während dieser Tätigkeit bemerken wir, dass doch noch Gäste eintrudeln. Und zwar ein ganzer Bus. Mit einem Schlag ist die Idylle garnicht mehr so ruhig. Stattdessen strömen die deutschen Pauschaltouristen laut gackernd durch die Hotelanlage. Wir bitten den Kellner beim Abendessen mit uns Spanisch zu reden. Ein bisschen schäme ich mich für das Verhalten der Reisegruppe am Nebentisch.

Sehr viel gibt es hier oben nicht zu tun. Nach einem Cocktail als Aperitif und dem Abendessen bleiben für den Abend nur noch spanische Nachrichten und Nachtruhe.

1 Comments

  1. Hey Thorsten, danke für den super Reisebericht von deiner Kuba Rundreise! Mit dem Mietwagen kann man das Land in jedem Fall besser erkunden, auch wenn es wirklich ratsam ist, auf die Strassenverhältnisse vorbereitet zu sein.

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