Heute war die erste längere Fahrstrecke angesagt. Von Santiago de Cuba geht’s ganz in den Osten von Kuba, nach Baracoa. Gegen 9:30 Uhr ist alles gepackt und wir sind startbereit. Erstes Ziel Guantanamo.
Santiago Aufbruch: Tanken auf Kuba – irgendwie anders
Auch hier auf Kuba muss ein Auto getankt werden. Ich hatte zwar schon gehört, dass es manchmal Probleme in der Versorgung geben soll, aber dass aus dem Tankstutzen nichts kommt, damit hatte ich nicht gerechnet. Es stellt sich aber recht schnell heraus, dass es nicht die Versorgung ist, die daran schuld ist. Vielmehr meine Herangehensweise. Während man in Deutschland erst tankt und dann bezahlt, ist der Ablauf hier eher umgekehrt. Erst dem Tankwart Bescheid geben, dass man tanken will. Dabei auf jeden Fall sagen wie viel. In unserem Fall einmal voll tanken. Da hilft das kleine Wort „Lleno“ (ausgesprochen ungefähr „dschenno“). Danach wird getankt und dann bezahlt. Dann kanns auch schon los gehen.
Kubas dunkle Seite – Guantanamo
Die Landschaft auf den 250km ändert sich häufig. Von wüstenähnlichen Gegebenheiten bis zum Regenwald ist alles vertreten. Es geht ein Stück durchs Landesinnere und auch am Meer entlang. Agaven, Kakteen und Kokosnußbäume säumen die Straßen. Ein bisschen mulmig ist uns dann schon, als wir Guantanamo erreichen. Kann man da einfach so reinfahren? Laufen da nur Leute in orangenen Overalls rum? Wird man da kontrolliert? Keine der Befürchtungen bewahrheitet sich. Es ist einfach nur ein kleines Städtchen und von dem amerikanischen Gefangenen-Lager Guantanamo Bay sieht man – nichts…
Den Zwischenstop in Guantanamo nutzen wir um eine Kleinigkeit zu essen. Wir finden ein süßes Restaurant in einer ruhigen Parallelstraße zur Haupverkehrszone. Das „Restaurante La Cubanita“ liegt in der Calle Marti #864 Ecke Aguilero & Carambet. Tortillas, Reis und gepresste Kochbananen gibt es hier für 4 CUC p.P.
Der Rest der Strecke führt größtenteils durch Gebirge. Die Straße ist aber bei weitem nicht so schlecht, wie uns viele in Deutschland erzählt haben. Angst muß man hier laut der Einheimischen nur haben, wenn es viel regnet. Dann kommt es wohl schonmal zu Erdrutschen und zerstörten Straßenabschnitten. Bei uns ist alles trocken. Also Vollgas voraus. Nach 8 Stunden erreichen wir Baracoa und unsere Casa für die nächsten beiden Tage.
Baracoa, das verschlafene Dörfchen im Osten von Kuba
Die „Terraza de Baracoa“ von Adis y Rafael liegt in der Felix Ruenes No 29 # Coroneles Galano y Céspedes. Der Nachbar von gegenüber bietet uns seinen Hof als Parkplatz und seine Dienste als Parkwächter an. Dafür möchte er pro Nacht 2 CUC. Wir nehmen das Angebot dankend an und zahlen gleich vorab die 4 CUC.
Nach dem Bezug unseres Zimmers gibt es gleich Abendessen. Sehr lecker zubereiteter Fisch mit Kokosnusssauce. Danach beschließen wir, uns die Beine noch etwas zu vertreten. Wir treffen dabei erneut auf eine Casa de la Trova, wie in Santiago. Diesmal gibt’s aber Musik auf der Straße. Und diesmal ganz ohne Eintritt. Dafür aber angeleitet von einem interessanten „Moderator“. Scheinbar handelt es sich um den Besitzer der Bar, der jedes gespielte Lied einer anwesenden Gruppe widmet. Mal den Deutschen, mal den Franzosen. Aber auch Einzelpersonen bleiben nicht verschont. So werden auch Will Smith und Barack Obama im Publikum entdeckt und begrüßt. Der Mojito ist sehr gut und liegt mit 2,50 CUC absolut im preislichen Rahmen.