Wir starten nach einem guten Frühstück zunächst in Richtung Maisí zum Fischerdorf Jumuri. Von dort aus kann man Bootstouren über den Fluß zum Meer machen. Aber da wir heute rund 100km Strecke geplant haben, entschließen wir uns nicht teilzunehmen. Stattdessen fahren wir hinter Jumuri noch ein wenig die Berge hinauf. Es ist gutes Wetter und wir erhoffen uns einen schönen Ausblick auf’s Meer. Auf dem Rückweg liegt der „Paso de los Alemanes“. Der Name macht uns neugierig und als Deutscher muss man wohl ein Foto davon machen. Es handelt sich dabei um eine Steinformation, die sich über die Straße zieht. Nett anzusehen, aber nichts wofür man jetzt extra hin fahren müsste.
Jumuri und die Bahia de Marta
Einige Kilometer hinter Jumuri entdecken wir einen kleinen Weg der zum Meer führt. Die Abenteuerlust ist geweckt und wir biegen ab. Später stellt sich heraus, dass es sich um die „Bahia de Marta“ handelt. Wie der Name schon sagt, eine kleine Bucht. Von Tourismus gibt es hier keine Spur. Stattdessen aber ein kleines, beschauliches Fischerdorf. Wir strecken die Füße kurz ins Wasser und kommen so mit einem Einheimischen ins Gespräch. Er warnt uns vor Tieren, die hier im Wasser leben und sich im Sand verstecken. Sie sollen stechen und höllische Schmerzen verursachen. Er erzählt auch noch einiges anderes von dem wir aber leider nur die Hälfte verstehen. Am Ende gibt er uns drei von seinen Mangos. Er möchte sich damit für das nette Gespräch bedanken und will kein Geld. Ein weiteres Indiz für den fehlenden Tourismus an diesem Fleck der Insel. Die Mangos begleiten uns noch einige Tage und schmecken ausserordentlich lecker. Zum Abschied gibt es noch ein gemeinsames Foto. Der Bitte, ihm das Foto doch per Post zu schicken, kommen wir gerne nach. Ob es angekommen ist, wissen wir leider bis heute nicht.
Experimente in Baracoa
Bevor wir uns zum zweiten Tagesziel auf machen, fahren wir nochmal zurück nach Baracoa. Dort machen wir eine kurze Pause, wollen die Chocolaterie ausprobieren. Wir gönnen uns in dem menschenleeren Laden zwei heiße Schokoladen bei mehr als 30°C Aussentemperatur. Sie sind zwar lecker, aber den Preis von zwei CUC finden wir vergleichsweise teuer. Vermutlich kehren hier nur nicht Kubaner ein.
Bevor es weiter geht, wagen wir uns das erste Mal, etwas auf der Straße zu kaufen. Wir bestellen uns eine Pizza an einer der unzähligen Verkaufsstände, die einfach in die Hausfassade eingelassen sind. Fünf CUC kommt uns zwar etwas teuer vor, aber wir nehmen trotzdem eine. Wir wollen ja schließlich mal probieren. Später stellt sich heraus, die Pizza sollte eigentlich 5 CUP, also Pesos Cubano, kosten. Das entspricht ungefähr 0,25 CUC. Wieder was gelernt und mit unserem temporären Unwissen jemanden glücklich gemacht. Vermutlich hat der Pizza-Stand danach den Rest der Woche geschlossen. Geschmeckt hat Sie aber auf jeden Fall und auch auf dem Rest der Reise wird unser Pizza-Konsum recht hoch bleiben.
Baracoas Strände: Playa Maguana
Von mehreren Leuten wurde der Playa Maguana als „der“ Strand in Baracoa bezeichnet. Den wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Der Weg dorthin ist allerdings recht mühsam. Selbst auf einer deutschen Schotterpiste kann man besser fahren als auf diesem schlaglochgesäumten Etwas. An einigen wenigen Stellen hat die Straße sicher mal einen Spritzer Teer gesehen, aber mehr eben auch nicht.
Wir erreichen den Strand und wir werden gleich angesprochen, ob wir denn etwas essen oder trinken möchten. Man kann auch Souvenirs kaufen oder Stifte und Kleidung loswerden. Das absolute Kontrastprogramm zur Bahia de Marta. Dennoch hält es sich auch hier mit Touristen stark in Grenzen. Zumindest heute. Wir bleiben ein bisschen, sind aber tatsächlich eher ein bisschen enttäuscht. Als wir losfahren wollen, haben wir das erste Mal ein Problem mit unserem Auto. Es macht einfach keinen Mucks, so als wäre die Batterie schlichtweg komplett leer oder nicht existent. Zum Glück stehen wir leicht am Hang und ein netter Kubaner eilt gleich zum Anschieben herbei.
Zurück in Baracoa gönnen wir uns vor dem Abendessen noch einen Cocktail im Hotel Castillo. Nicht weil die Cocktails hier sonderlich gut sind, sondern weil die Aussicht auf Baracoa und das Umland von hier aus einfach atemberaubend ist. Zum Abendessen gibt es Languste, die, wie wir glauben, sehr gut zubereitet ist. Aber ich muss mir persönlich eingestehen, dass es nicht ganz mein Geschmack ist.