Gestern war noch einiges zu erledigen und danach war ich dann endgültig so fertig, daß ich nix mehr schreiben konnte. Deshalb jetzt eine kurze Zusammenfassung des Fluges und der ersten Eindrücke aus Brisbane.
Emirates – Erste Eindrücke
Um nach reiflicher Überlegung nachher nicht doch 22 Stunden zwischen einem massigen Menschen und dem Fenster eingequetscht zu sein, habe ich mich dazu entschlossen den Service zum Online Check-In zu nutzen und so den Sitzplatz schon vorab sicher zu haben. Dies hat aus bestimmten, zum Teil von mir nur gemutmaßten, Gründen nur für den ersten Flug von Frankfurt nach Dubai funktioniert. Bei der Gepäckaufgabe hatte die Frau am Schalter aber die gleichen Probleme und bat mich darum nochmal am Gate nachzufragen. Dort angekommen, hat man mich meine Frage nicht wirklich zu Ende stellen lassen, sondern gleich mit dem gedruckten Ticket gewedelt. Man kann also abschließend sagen, daß das Problem zügig gelöst wurde und bei mir weder zu zusätzlicher Wartezeit, noch zu Verärgerung geführt hat. Und meinen Gangplatz hatte ich auch.
Emirates – Der Weg ist das Ziel
Die ersten 6 Stunden von Frankfurt nach Dubai gingen erstaunlich schnell um. Trotz des für jede Person im Sitz eingelassenen Touch-Screen, habe ich mir keinen Film angeschaut, weil ich alle auf dem Flug gezeigten Filme schon kannte oder nicht wirklich sehen wollte. Davon abgesehen, wollte ich eh ein bischen schlafen (bei der für Economy Class Verhältnisse sehr großzügigen Beinfreiheit sehr gut möglich) und zwischendurch war ich hauptsächlich mit Essen beschäftig, doch dazu später mehr.
In Dubai angekommen ging’s dann sofort durch die Sicherheitskontrolle in den nächsten Duty-Free-/Sicherheits-/Warte-Bereich. Faszinierend fand ich das schon, da wir zwischen Aussteigen und Sicherheitskontrolle nicht wirklich irgendwo anders waren, wo man gefährliche Dinge hätte bekommen können. Aber vielleicht trauen die ja den Kollegen aus Frankfurt nicht :-)
Nach etwa einer Stunde Wartezeit im ‚Original Irish Pub‘ und einer weiteren (gefühlt sehr kurzen) Stunde im Wartebereich gings dann in die neue Maschine. Und hier ist mir der erste negativ-Punkt aufgefallen. Im Gegensatz zu der Maschine ist ein Kühlschrank durchaus als warm zu bezeichnen. Während des Fluges war es zwar zeitweise angenehm, kühlte kurz danach aber wieder sehr schnell ab. Ich verbrachte den Flug dann größtenteils in voller Montur (T-Shirt, Strickweste, Fleece-Jacke) unter der von Emirates in weiser Voraussicht zur Verfügung gestellten Decke.
Als kleine Wiedergutmachung war das Entertainment-System dieser Maschine ausgereifter, so daß man sich Filme ‚on Demand‘ ansehen konnte und nicht nur 6 Stück zur Auswahl hatte, sondern über 200 (ich wiederhole über 200). Darunter recht aktuelle Titel wie Next (eigentlich ganz guter Film mit nem leider sehr abrupten Ende), Fantastic 4 – Raise of the Silver Surfer und der neue Harry Potter. Aber auch Klassiker wie Jailhouse Rock und Heat stehen auf dem Programm. Meißt hat man die Auswahl aus mehreren Sprachen, darunter deutsch und englisch, aber auch mal irgendwas mit komischen Schriftzeichen (vermutlich Chinesisch und Arabisch o.ä.).
Einen Film, eine Folge ‚Wunderbare Jahre‘ und mehrer Mahlzeiten später war dann Singapur an der Reihe. Widererwartend mußten wir aussteigen und sind 20 Minuten später wieder ans Gate gebeten worden. Und, wer hätte es gedacht, wir mußten natürlich nochmal durch die Sicherheitskontrollen. Faszinierend fand ich, daß die Frau mitte 60, die bereits in Dubai am Gerät nebenan ihr Handgepäckstück öffnen mußte, dies hier schon wieder tun mußte (das nenne ich doch mal gute behördliche Zusammenarbeit). Also wieder ab ins Flugzeug und die letzten 7 Stunden absitzen. Auch diesmal war zwischen den Mahlzeiten Zeit für einen Film und eine Folge ‚Friends‘. Schlafen war tendenziell nur minutenweise möglich, da es viele Passagiere nicht mehr so recht im Sitz halten wollte, was dann auch mehrer Kollisionen mit meinem Kopf nach sich zog. Dementsprechend übernächtigt kam ich dann in Brisbane an. Und ich muß zugeben, das letzte Stück kam mir am längsten vor. Die letzten beiden Stunden waren dann echt zäh. Nach der Landung ging alles recht schnell und ich war innerhalb von wenigen Minuten an der frischen Luft. Welcome to Australia.
Emirates – Essen und Fazit
Bevor ich auf Brisbane zu sprechen komme, noch ein paar letzte Worte zum Flug oder vielmehr zum Essen auf dem Flug.
Damit man rechtzeitig weiß, was auf einen zukommt, verteilen die FlugbegleiterInnen eine Menu-Karte. Diese ist auf Englisch und Arabisch gehalten und enthält die Menus für jeden Strecken-Abschnitt. So gab es auf dem Weg von Frankfurt nach Dubai zwar lediglich Dinner allerdings bestehend aus
Appetizer: Prawn cocktail
Salad: Seasonal salad served with dressing
Main Course: Pan-fried chicken medallions OR Tilapia fish fillet
Dessert: Banana cake
Auf dem Stück Dubai nach Singapur war das ganze dann schon etwas üppiger. Begonnen wurde mit einem Continental Breakfast, Croissant und Muffin inklusive. Danach gabs Lunch mit ählichen Ausmaßen, wie das vorherige Dinner, gefolgt von einem weiteren Dinner und einem abschließenden Continental Breakfast. Zusammen mit dem vor dem Flug zu mir genommenen Essen, habe ich binnen 24 Stunden also zweimal gefrühstückt, einmal zu Mittag gegessen und dreimal ein warmes Abendessen zu mir genommen. Das erweckt in mir die Vermutung, daß der Jet-Lag gebeutelte Körper garnicht von der Zeitumstellung irritiert ist, sondern von dem ganzen Essen, mit dem er nicht gerechnet hat.
Mit anderen Fluggesellschaften kann ich keinen Vergleich ziehen, aber man kann sicherlich sagen, daß bei der Emirates das möglichste getan wird, den Passagieren einen Langstreckenflug so angenehm wie möglich zu machen. Nur die Sache mit der Klimaanlage in der Boeing 777 müßte man nochmal üben.
Brisbane – Der erste Tag
Der geplante Ablauf für den ersten Tag verlief reibungslos. Mit dem vorab schon in Deutschland gebuchten Transfer zum ebenfalls bereits gebuchten Hostel dem City Backpackers in der Upper Roma Street. Einchecken, Bett machen, Duschen, Schla… Ach nein, Schlafen fällt ja aus, man soll sich ja gegen den Jet-Lag wehren. Aber wie soll ich den Tag rum bringen, wenn ich morgens um 7 schon total müde bin… Naja ich brauch ja auch noch was zum Essen und ein paar Dinge wie Telefon könnte man ja auch schonmal klären. Also ab in die Stadt. Der Handy-Laden ist schnell gefunden und eine Pre-Paid-Karte halte ich bereits einige minuten später in meinen Händen. Jetzt noch schnell zum Supermarkt. Aber wo ist denn einer.
Das bereits aus San Francisco bekannte Problem taucht wieder auf. Ich könnte Klamotten kaufen ohne Ende, oder aber in einem ‚7 eleven‘ Markt (Tankstelle ohne Zapfsäulen) viel zu teures Brot kaufen, daß es aber auch leider nur als 700g Packung gibt. Und das werd ich wohl innerhalb von zwei Tagen nicht futtern. Also wieder auf die Straße und weiter suchen.
Nach ungefähr 3 Stunden City-Stepping und einer Pizza vom Stand treffe ich auf einen Woolworths, dem zu diesem Zeitpunkt als Traum aller Geschäfte zu bezeichnenden Laden. Schnell rein und Brot in brauchbarer Menge kaufen, eine 2L-Flasche Wasser dazu und was für auf die Schnitte drauf. Da lächelt mich doch ein kleines 200g (!) Nutella-Glas an, das auch schlagartig den Weg in meinen Einkaufskorb findet. Im Kühlregal findet sich noch eine abgeschnittene (300ml) Milchpackung, die von der größe recht gut zu der Nutella paßt. Also kommt die auch noch mit. Die Kasse sagt $7,52 (umgerechnet €4,73) und rundet großzügig auf $7,50 ab, als ich bar zahlen will.
Jetzt aber nach Hause, noch ein bischen quatschen und dann ins Bett. In der Nacht werde ich wach und bin der Überzeugung, daß die Emirates das mit der Klimaanlage extra gemacht haben, denn genauso fühlt es sich gerade in unserem Zimmer an. In meiner Not pack ich den Schlafsack aus und nach wenigen Minuten bin ich dann schon wieder weg gepennt. Von den ach so lauten Parties, die hier stattfinden sollen habe ich noch nichts mitbekommen, aber vielleicht war ich auch einfach nur viel zu müde…