9 Cocktails in 5 Stunden – Macht das Spaß?
Letzte Woche Freitag sind wir zu fünft auf eine kleine Abenteuertour gegangen. Die sogenannte Cocktail-Tour. Empfehlenswert ist das ganze auf jeden Fall für jeden, der sich in Hamburg noch nicht so gut auskennt. Dann sollte man sich allerdings vorher auch schonmal im Internet anschauen, wo sich die teilnehmenden Bars befinden. Der Deal ist so einfach wie faszinierend. Zwischen 19:00 und 1:00 hat man mit seinem Ticket (VVK 17€, AK 19€) Zeit bis zu 9 Cocktailbars zu besuchen und den dort angebotenen Cocktail zu trinken. Abschließend kann man an der Abschlußparty teilnehmen und sich den aufgenommenen Alkohol beim Tanzen aus dem Körper schwitzen.
Der Cocktail-Pfad – Genaue Planung hilft
Das Kniffelige ist dabei allerdings, den idealen Weg zu finden, um auch alle Bars besuchen zu können. Da die Bars über ganz Hamburg verteilt sind und teilweise auch weiter ausserhalb liegen sind die Strecken, die mit öffentlichen Verkehrsmitten zurück zu legen sind, nicht unerheblich.
Aber genug des Vorgeplänkels. Im Folgenden unsere Erfahrungen die wir auf dem Weg sammeln konnten:
Auf geht’s! Wir nehmen die Cocktail-Herausforderung an
Los ging’s 19:00 im Cup&Cino in den Collonaden am Jungfernstieg. Der Cocktail war zwar, wie überall, vorgegeben (hier Mojito), aber man konnte sich auch einen vergleichbaren von der Karte aussuchen. Eine gute Stunde haben wir dort verbracht und auch noch was gegessen, um eine Grundlage für den Abend zu schaffen. Dadurch haben wir natürlich einiges an Zeit verloren.
Zweiter Stop war das Elbwerk, das einzige Etablissement, bei dem ein alkoholfreier Cocktail auf der Karte stand. Der Name war Programm „Schmeckt wie Spliteis“. Man hätte ihn auch „Dauert etwas länger“ nennen können, denn hier haben wir mit Abstand am längsten auf den Cocktail gewartet. Kurzer Boxenstop für alle mit kleiner Blase und weiter gings.
Dritter Halt: Fritz Bar auf dem Hans Albers Platz. Der Gutschein war für einen Paddy’s Spezial, ganz offensichtlich ein geschlechtsspezifischer Cocktail. Denn je nach Besteller war er mit oder ohne Obst, sahnig oder „flüssig“ und noch einige andere kleine Details. In dieser Bar wurde der Cocktail übrigens mit Showeinlage produziert. Gläser und Flaschen flogen durch die Gegend und vermutlich landete ein guter Teil des Saftes und des Alkohols auf dem Boden. Die Putzkolonne hat sich darüber bestimmt gefreut.
Da wir schon auf dem Kiez waren: schneller Zwischenhalt an der Currywurstbude um nochmal Kalorien und Fett nachzutanken. Dann auf ins Schanzenviertel. Im Oktober gabs zwar keinen Sitzplatz aber eine Menge (gefühlt) Minderjährige und ein großes, flüssiges, rotes etwas das man dort Oktober Spezial Cocktail nannte. Inzwischen hatten wir 22:30 und noch nicht mal die Hälfte der Bars durch. Also schnell weg mit dem Oktober Zeugs und weiter auf der Cocktailstrecke (Oktober ist ja auch schon lange vorbei).
Bar Nummer Fünf: Die Bar Nando. Ich glaube wir waren uns einig dass es hier den am besten zubereiteten Cocktail des ganzen Abends gab (Mai Tai). Die Bar an sich ist ganz nett, wenn auch etwas spartanisch eingerichtet. Ist ein bischen steril. Obwohl man hier durchaus hätte hängen bleiben können, haben wir unsere Mission nicht aus den Augen verloren. Leider haben wir aber einen Mitstreiter auf dem Weg zur nächsten Location verloren.
Zu viert ging es dann also auf nach Altona. Das Bolero erreichen wir gegen 0:10. Der Plan bis zu diesem Zeitpunkt: die zweite Bar in Altona auslassen und schnell zur Endlocation fahren (Stadtteil hab ich vergessen, liegt aber direkt an der A7). Nachdem wir das grüne, recht saure Getränk hinter uns hatten. Waren aber gerade noch 20 Minuten übrig um die Endlocation zu erreichen. Da ein weiteres Mitglied unseres Abenteurerteams an plötzlichem Magenleiden erkrankte, beschlossen wir dann den Abend in der zweiten altonare Location ausklingen zu lassen. Die Mitarbeiter im Bolero waren allerdings so nett und für den Gutschein des zuvor eingeknickten Mitabenteurers noch einen „Cocktail 4 4 2 go“ zu machen, um uns den Weg zu erleichtern. Von der Verpackung her hätte es auch ein McDonalds Milchshake sein können.
Punkt 1:00 bestellen wir den letzten Cocktail für diesen Abend. Eine Vodka-Energy-Mischung, die ich persönlich jetzt nicht unbedingt als Cocktail bezeichnen würde. Dazu gabs ein bischen Live-Musik und die perfekte Athmosphäre den Abend erfolgreich abzuschließen.
Fazit
Umgerechnet hat uns jeder Cocktail an diesem Abend gerade mal €2,43 gekostet, hätten wir alle Locations geschafft weniger als €2,00. Bei der ganzen Aktion hat man (wenn auch ein bischen gehetzt) einiges von Hamburg gesehen. Allein schon durch die Wege von U-Bahn/S-Bahn zu den Locations. Ausserdem hat man Bars kennengelernt, in die man sonst vielleicht nicht einfach mal so gehen würde, jetzt aber einen zweiten, entspannteren Besuch durchaus in Betracht zieht. Darüber hinaus hat der Abend mit Freunden richtig Spaß gemacht und war damit aus meiner Sicht ein voller Erfolg. Nächstes Mal bin ich auf jeden Fall wieder dabei.